Angesichts der oft langen Arbeitszeiten, der körperlich anstrengenden Aufgaben und der Verantwortung, die mit dem Bereitschaftsdienst verbunden ist, kann es schwierig sein, den Beruf der TierärztInnen mit einer Familie unter einen Hut zu bringen. Das gilt insbesondere für Frauen, die in kleineren Praxen arbeiten.
Eine gesunde Work-Life-Balance ist der Schlüssel und erfordert viel Durchhaltevermögen, Flexibilität, Unterstützung und Verständnis durch die Familie. Wenn Sie aber denken, dass der Beruf des Tierarztes und der Beruf der Mutter oder des Vaters unvereinbar sind, sollten Sie unbedingt weiterlesen. Wir haben die Herausforderungen, aber auch Tipps und Lösungen für TierärztInnen und Familie zusammengefasst.
Herausforderungen für TierärztInnen und Familie
Die Veterinärmedizin stellt TierärztInnen und die Familie vor eine Geduldsprobe und vor einige Herausforderungen. Lange Arbeitszeiten, ein Kinderwunsch, die Elternschaft an sich können in der Familie einige Konfliktthemen darstellen.
Lange Arbeitszeiten
Der Beruf des Tierarztes kann unter bestimmten Umständen sehr zeitaufwändig sein. Tiere werden nicht nach einem bestimmten Zeitplan krank, und viele TierärztInnen, vor allem am Anfang ihrer Karriere, müssen in ihren Praxen auch nachts und am Wochenende arbeiten. Bei anderen werden die Routinetage durch Notfälle oder Reisen zu Haus- oder Stallbesuchen verlängert. Das kann zu so einfachen Dingen wie dem Verpassen von Familienessen führen oder, was noch schlimmer ist, zu Unmut in der Ehe.
Ungewissheit
Selbst wenn Sie keine Schicht in der Praxis oder der Klinik haben, kann es sein, dass Sie auf Abruf bereitstehen müssen. Einer der schlimmsten Aspekte der Rufbereitschaft kann darin bestehen, dass Sie sich keiner anderen Tätigkeit widmen und mit dem Kopf nicht abschalten können. Sie möchten vielleicht zum Fußballspiel Ihres Kindes oder zum Schulkonzert gehen, aber es gibt keine Garantie, dass Sie am Ende noch da sind, und Ihr Partner oder ein anderer Erwachsener muss für Sie einspringen können.
Familienplanung
TierärztInnen, die eine Familiengründung noch vor sich haben oder vielleicht sogar gerade planen, werden von großen Unsicherheiten geplagt. Oft besteht die Sorge der TierärztInnen darin, dass sie sich keine Auszeit nehmen können, um auf der einen Seite ihre Kinder zu erziehen und auf der anderen Seite, um wieder erfolgreich in den Beruf zurückzukehren.
Demnach wünschen sich viele eine Sicherheit zum Beispiel darin, dass die Arbeitszeiten gut und verlässlich eingeteilt sind oder dass die Stunden spontan reduziert werden können. In besonderen Fällen wünschen sich werdende Eltern sogar, eine längere Auszeit nehmen zu können. Diese Fragen lassen sich schlecht beantworten und bringen eine Ungewissheit mit sich, sodass sich viele werdende Eltern zu keiner Zeit bereit für den Schritt in die Familienplanung sehen. Besonders der Bereitschaftsdienst stellt frisch gewordene Eltern vor eine Zerreissprobe.
Eltern sein
Eltern zu sein ist keine leichte Aufgabe. Vielen fällt es nicht leicht, die Grenzen zwischen dem Arbeitsleben und dem Privatleben zu ziehen. Besonders Tierärztinnen bzw. Mütter plagen häufig Schuldgefühle, ob sie den Kindern überhaupt gerecht werden können, wenn es Tage oder Nächte gibt, an denen sie sich nicht sehen können oder im Falle, wenn die Kinder krank sind, Beistand leisten können. Das mag einen mental belasten und Schuldgefühle aufkommen lassen.
Stress und Depressionen
Beunruhigenderweise ergaben zahlreiche Studien, wie wir im kürzlich erschienenen Beitrag berichteten, dass Tierärzte eine höhere Burnout- und Suizid-Gefahr haben als die Allgemeinbevölkerung. Die meisten der untersuchten Studien weisen darauf hin, dass dies auf ein hohes Maß an Stress und Burnout zurückzuführen ist. Einige TierärztInnen berichteten über ein höheres Maß an Depressionen im Zusammenhang mit beruflichem Stress.
Von TierärztInnen wird sehr viel abverlangt. Ein fehlender Respekt oder eine fehlende Wertschätzung der Tierhalter wird zu einem zunehmenden Problem. Davon kann man sich besonders schlecht distanzieren, da TierärztInnen auch in Ihrer Freizeit und nachts oder generell im Falle eines Notfalls zu jeder Zeit bereitstehen und alles erdenklich möglich tun, dass es den pelzigen Patienten schnell wieder besser geht.
Außerdem wurde festgestellt, dass berufsbedingte Depressionen bei Frauen stärker verbreitet sind als bei Männern. Diese Daten weisen auf ein großes Problem für Frauen hin, die ihre Arbeitssorgen am liebsten im Büro lassen möchten, während sie ihre tierärztliche Karriere mit ihrem Familienleben vereinbaren.
4 Tipps für ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben
1. Kennen Sie Ihre Bedürfnisse
Junge Ärzte verlieren möglicherweise die Leidenschaft für ihre Arbeit oder die Zufriedenheit mit ihr, weil sie in ihr keinen Sinn mehr sehen oder ihren Zweck aus den Augen verloren haben. Bei der Suche nach dem Sinn Ihrer Arbeit sollten Sie auch die Bedürfnisse Ihrer Familie berücksichtigen und Ihre eigenen Bedürfnisse mit denen Ihrer Praxis in Einklang bringen.
2. Zeitmanagement
Die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben erfordert ein gutes Zeitmanagement. Zu einem effektiven Zeitmanagement gehört es, sich sowohl lang- als auch kurzfristige Ziele zu setzen, zu planen und zu organisieren und sich nicht mit zeitraubenden Aktivitäten zu beschäftigen.
3. Prioritäten
Unter Ihren verschiedenen Aufgaben ist es wichtig, herauszufinden, was für Sie wichtig ist. Hinterfragen Sie sich, was für Sie an erster Stelle steht. Ist es Ihr Familienleben? Oder Ihr Beruf? Für ersteres ergibt sich somit die Frage, ob Stunden oder Wochentage ggf. gekürzt werden können, um mehr Zeit für das Familienleben zu haben.
4. Hinterfragen Sie Ihre Lebensziele
Bei Lebensübergängen wie dem Abschluss einer Ausbildung, einer Heirat, einer Geburt oder dem Tod eines Familienmitglieds kann es hilfreich sein, sich Zeit zu nehmen, um sowohl die Arbeits- als auch die Lebensziele neu zu bewerten und neu festzulegen, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Halten Sie sich stets vor Augen, dass Sie nicht zu allem „ja“ sagen müssen. In vielen Fällen ist es besser, auch mal „nein“ zu sagen, um eigene festgesteckte Ziele auch wirklich zu erreichen. Wenn Sie zu häufig zu etwas „ja“ sagen, was weder zu Ihren Zielen, noch in Ihr Zeitmanagement passt, riskieren sie eine schlechte Leistung und Unzufriedenheit Ihrer Seite.
TierärztInnen und Familie – Die Lösung
Letztlich muss für jeder sich selbst herausfinden, was für die eigene Familie am besten ist. Für einige kann dies bedeuten, dass sie ihre Arbeitszeit auf Teilzeit reduzieren oder zu Hause bleiben. Diese Entscheidung ist schwierig und kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, z. B. von den Kosten und der Verfügbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen, den Verdienstmöglichkeiten am Arbeitsplatz, den persönlichen Werten und der Unterstützung durch den Partner, Freunde oder die Familie.
In einem Beruf, der jedoch zu über 60 % von Frauen ausgeübt wird, werden die Probleme im Zusammenhang mit berufstätigen Eltern nur noch zunehmen. Um einen zukunftsfähigen Beruf zu schaffen, müssen Tierarztpraxen, Tierkliniken und Co. Wege finden, um berufstätige Eltern zu unterstützen, sodass nach wie vor viele junge Menschen, insbesondere Frauen, den Weg in die Veterinärmedizin wagen. Obwohl sowohl die Elternschaft als auch die Veterinärmedizin emotional, geistig und körperlich anstrengend sein können, können beide Berufe auch sehr lohnend sein. Mit ein wenig Hilfe aus unserem Umfeld ist es möglich, den Beruf der TierärztInnen mit einer Familie einfacher zu verbinden.
inBehandlung unterstützt Sie in Ihrem Praxisalltag
Mit der Praxismanagement-Software von inBehandlung bekommen Sie Ihr Praxismanagement schnell in den Griff und schenken TierärztInnen und deren Familie somit kostbare Zeit. Besonders ein gut organisierter Dienstplan in Tierarztpraxen und in Tierklinken ist das A und O für zufriedenere Angestellte.
Neben einem gut organisierten Dienstplan hilft ein professionelles Praxisprogramm den allgemeinen Arbeitsaufwand in der Gesamtheit zu reduzieren oder zu deligieren:
- Rund-um-Sorglos Paket: Unsere professionelles und gut durchdachtes Praxismanagement-Software wird durch einen persönlichen Support, technischen Umsetzungen, sogar Backups, begleitet. TierärztInnen haben somit Zeit für das Wesentliche.
- Online Terminvergabe: Unser Feature „Online-Terminvereinbarung“ erleichtert nicht nur die Terminvergabe, sondern reduziert zusätzlichen Arbeitsaufwand und vermeidet unnötige Leerzeiten.
- Praxiskommunikation: Unsere ToDo und Chat-Funktion „Meine Mitteilungen“ verbessert die Kommunikation im Praxisteam, reduziert Stress und sollte doch mal Stress aufkommen, dann gehen wichtige Mitteilungen oder Aufgaben nicht verloren. So haben Sie stets den Überblick und können im Notfall anstehende Aufgaben leichter deligieren.
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